Schon früh engagierte sich General Erich Ludendorff (1865 - 1937) gegen die deutsche Freimaurerei, die zum damaligen Zeitpunkt etwa 80000 Brüder. Am 2. Mai 1923 war Ludendorff Gast in der Loge "Empor" in München und vermerkte in deren Gästebuch: "Das Vaterland fordert von der nationalen Freimaurerei, harte Charaktere und Tatmenschen zu erziehen!"Wenige Jahre später, nämlich 1926, publizierte er seine erste antifreimaurerische Angriffsschrift: "Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse". Hauptsächlich auf das Ritual der "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland" sich stützend, versuchte er zu beweisen, daß das Geheimnis der deutschen Freimaurerei die Juden seien, und jeder, der in den Bund aufgenommen werde, durch eine "symbolische Beschneidung" zum "künstlichen Juden" gemacht werden würde, weshalb die "deutschen eingeweihten Freimaurer ... in jüdischen Banden und für immer für Deutschland verloren..." seien (2). Als "symbolische Beschneidung" interpretierte Ludendorff jenen Teil einiger Meisterrituale, bei welchem dem Gesellen der Maurerschurz entfernt wird. Seine Auslegung wurde überwiegend als Unsinn bezeichnet, verfehlte aber im antisemitischen Lager Deutschlands seine Wirkung nicht.